1,9 Milliarden bei Wirecard verschwunden

 1,9 Milliarden bei Wirecard verschwunden

Quelle: Leo Molatore / Wikipedia

Fachleute sind sehr überrascht, wie beim deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard ein Viertel der Bilanzsumme verschwinden konnte. In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von Warnzeichen. EY ist jetzt wieder in die Kritik geraten.

Seit diesem Montag ist es klar, dass sich Wirecard zum wohl schlimmsten Bilanzskandal in Deutschland auswächst. Dass Wirecard nicht das Opfer von Spekulanten ist, als was es Vorstandschef Markus Braun noch bis dieses Wochenende verkauft haben. Und damit steht fest, dass das ganze deutsche Finanzsystem sich blamiert hat!

Die Ratingagenturen haben versagt

Die Aufseher haben total versagt, die Ratingagenturen, die Wirtschaftsprüfer, die Banken und Fondsgesellschaften, welche Milliarden an Privatanlegergeldern verbrannt haben, ohne nachzufragen – und das, obwohl Journalisten von Financial Times, bereits seit 2015 gut begründete, massive Zweifel am Geschäftsmodell von Wirecard aufgebracht hatten.

Nach all den Skandalen bei der Deutscher Bank und Bayer jetzt also auch bei Wirecard! Die Internationale Investoren werden zunehmend misstrauisch mi deutschen Unternehmen. Das Rating von Deutschen Firmen scheint zu leiden. Deutschland ist bald ein Land, in dem sich befreundete Vorstände, Politiker, Aufseher, Prüfer, zuweilen auch Gewerkschafter und Strafverfolger gegenseitig schützen.

Skandal im Juni

Erst im Mai 2020 nahm die Bafin die Wirecard in den Blick. Grundsätzlich hätte die Aufsicht schon seit Jahren das Sagen nutzen können: Sie hätte die „Zuverlässigkeit“ prüfen können, welche alle Bankvorstände formal vorweisen müssen. Sie hätte auch deren Geldwäscheprävention überprüfen können.

Im Juni 2020 erstattete die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aufgrund des Verdachts der Marktmanipulation Anzeige gegen den Vorstandvorsitzenden Markus Braun und drei weitere Vorstandsmitglieder von Wirecard und ließ Geschäftsräume des Unternehmens durchsuchen. Ein indisches IT-Unternehmen stehe im Verdacht, einen Spähangriff auf Kritiker des Bezahldienstleisters Wirecard durchgeführt zu haben, schreibt das Handelsblatt im Juni 2020. Der Dienstleister mit Sitz in Delhi soll laut einer Untersuchung der kanadischen Forschungseinrichtung Citizen Lab eine Gruppe aus Journalisten, Shortsellern und Hedgefonds-Mitarbeitern ins Visier genommen haben, die sich mit Vorwürfen gegen Wirecard beschäftigt haben.

websetcom

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