Schweizer Briefmarken für CHF 650’000.- versteigert

 Schweizer Briefmarken für CHF 650’000.- versteigert

Quelle: Corinphila Auktionen AG

Zürich (ots) – Schweizer Briefmarken der Sammlung ERIVAN erzielen Höchstpreise bei der zweiten Auktion am Samstag in Zürich.

Der legendäre Greifensee-Brief, die Ikone der eidgenössischen Philatelie, war der Höhepunkt der heutigen Briefmarkenauktion in Zürich. Ein anonymer Bieter ersteigerte den wertvollen Brief für CHF 650’000.- (inkl. Käuferprovision). Das Startgebot lag bei CHF 300’000.-. Ausgerichtet wurde die Versteigerung von Corinphila Auktionen AG, gegründet 1919 und damit ältestes Briefmarkenauktionshaus der Schweiz. Der Greifensee-Brief war Teil der beispiellosen Briefmarkensammlung „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“ des deutschen Unternehmers Erivan Haub.

Die heute versteigerten Briefmarken und Briefe der Sammlung ERIVAN erzielten insgesamt mehr als 1,5 Mio. Schweizer Franken. Extreme Aufsteigerungen und intensive Bieterkämpfe waren bei der aussergewöhnlichen Auktion an der Tagesordnung. So steigerten eingefleischte Sammler einen Brief aus Stäfa ZH mit Viererblock-Frankatur der „Winterthur“ nach Frauenfeld bei einem Startgebot von CHF 75’000.- auf CHF 280’000.- (inkl. Käuferprovision). Die Sammlung ERIVAN ist die bedeutendste Versteigerungsserie exklusiver Briefmarken seit Jahrzehnten. Sie hat eine bis heute andauernde Dynamik in der philatelistischen Welt ausgelöst. Das war am Samstag in Zürich deutlich spürbar.

Erste Briefmarken der Schweiz

Unbestrittener Höhepunkt der heutigen Auktion war das Ergebnis für den Greifensee-Brief. Das vom Notariat Greifensee zur Post gegebene und an das Gemeindeammann-Amt in Wildberg adressierte Einschreiben vereint die beiden ersten Briefmarken der Schweiz. Der Brief ist mit einer sogenannten „Zürich-4-Rp.“ und zwei „Zürich-6-Rp.“ von 1843 frankiert. In dem Brief wird über den Konkurs einer Baumwollspinnerei aus Zell im Tösstal und deren gerichtliche Verhandlung informiert.

Das zweite Highlight war der Winterthur-Viererblock-Brief. Der Brief stammt aus der Übergangszeit von der Zürcher Kantonalpost bis zur Ausgabe der ersten Bundesmarken 1850. Frankiert mit vier Exemplaren der Lokalmarke „Winterthur“ im Wert von 2½ Rp. ging der Brief 1850 aus der Zürcher Gemeinde Stäfa nach Frauenfeld, adressiert an den bekannten Thurgauer Mediziner und Politiker Johannes Keller. Der Brief stammt von einem anderen Arzt und behandelt medizinische Probleme.

Aussergewöhnliche Ergebnisse

„Wir erleben zurzeit historische Momente der Philatelie, die Auswirkungen auf die gesamte internationale Branche haben. Die Ergebnisse der zweiten Schweiz-Auktion zeigen, dass wir wirklich von aussergewöhnlichen Zeiten sprechen können. Die Beschäftigung mit Briefmarken und Philatelie, ein Hobby, das Sammler in den eigenen vier Wänden betreiben können, ist wieder in den Fokus gerückt“, sagt Antoine Clavel, Geschäftsführer von Corinphila Auktionen. „Viele Sammler haben die Briefmarke als geistige Reise zu entfernten Orten oder die Vergangenheit wiederentdeckt. Das belegen nicht zuletzt die Ergebnisse vom Samstag, die die bisherigen Ergebnisse der ERIVAN-Auktionen noch einmal übertroffen haben.“

Die einmalige Sammlung ERIVAN umfasst viele Unikate sowie äusserst seltene Marken und Briefe, die in dieser Erhaltung kaum zu übertreffen sind. Sie ist unterteilt in Kollektionen der Sammelgebiete „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“, „Altdeutsche Staaten“, „Lokalausgaben und Private Postdienste der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert“, „Postbeförderung mit Zeppelinen“, „Österreich und Lombardei-Venetien“ sowie „Raritäten aus aller Welt“. Die Unternehmen des Global Philatelic Network, Corinphila Auktionen in Zürich, Heinrich Köhler in Wiesbaden und H.R. Harmer in New York steuern die Versteigerungsserie mit rund 8.000 Auktionslosen, die zwischen 2019 und 2023

30 Briefmarkenauktionen in Zürich, Wiesbaden, New York, Stockholm und Essen umfasst. Die nächsten Auktionen finden im Frühjahr 2021 statt.

Für Interviews stehen die Geschäftsführer von Corinphila Auktionen, Antoine Clavel und Karl Louis, sowie Philatelist Brühlmann nach Terminvereinbarung gerne zur Verfügung.

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