Einweggeschirr aus Bagasse und Bambus

 Einweggeschirr aus Bagasse und Bambus

Quelle: Liu / northeastern.edu

Boston (pte002/16.11.2020/06:05) – Ein neuartiges Einweggeschirr von Forschern der Northeastern University http://northeastern.edu baut sich binnen 60 Tagen komplett biologisch ab. Rohstoffe sind Bagasse, ein fasriger Überrest der Zuckerproduktion aus Zuckerrohr sowie dünne Bambusfasern. Entwicklerin Hongli (Julie) Zhu und ihr Team verdrillen das Fasermaterial miteinander und formen daraus Tassen, Teller und Schüsseln, indem sie das Material in Formen pressen.

Kleber macht Fasern wasserdicht

Das Geschirr ist laut den Experten mechanisch stabil und ausreichend hitzebeständig, sodass es alle Speisen und Getränke sicher einschließt. „Die Herstellung von grünen Behältern für Lebensmittel ist eine echte Herausforderung“, sagt Zhu. Es reiche nicht, sie biologisch abbaubar zu gestalten. Sie müssten auch hygienisch sein und resistent gegen Feuchtigkeit.

Die Forscher reicherten die Fasern mit Alkylierten Ketendimeren an, einem Klebstoff, der Papier und Pappe wasserabweisend macht. Er wird für zellstoffbasierte Verpackungen von Lebensmitteln genutzt, etwa von Milch. Die Beständigkeit des neuen Materials sei besser als die von herkömmlichen biologisch abbaubaren Tellern und Tassen. Es könne auch mit seiner Umweltverträglichkeit punkten. Bei der Herstellung würde 97 Prozent weniger CO2 frei als bei der Produktion von Wegwerfgeschirr aus Kunststoff. Verglichen mit Behältern aus Papier und biologisch abbaubarem Kunststoff liege das Minus noch immer bei 65 Prozent.

Grünes Geschirr ist noch zu teuer

Jetzt muss das Team noch an der Kostenschraube drehen. Da weitgehend Abfälle genutzt werden, liegen die Kosten pro Tonne bei 2.300 Dollar. Das ist halb so viel wie bei biologisch abbaubarem Kunststoff. Reines Plastik sei mit 2.177 Dollar aber noch ein bisschen günstiger. „Es ist schwierig, Menschen die Verwendung von Einmalbehältern zu verbieten, weil sie billig und bequem sind. Aber ich glaube, wir haben eine akzeptable Lösung gefunden“, erklärt Zhu.

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