Pilatus stoppt US-Exporte – Neue Zölle treffen Schweizer Wirtschaft doppelt

 Pilatus stoppt US-Exporte – Neue Zölle treffen Schweizer Wirtschaft doppelt

In Stans montieren Fachkräfte präzise das Triebwerk eines Pilatus PC-12 – künftig soll für den US-Markt vor Ort produziert werden.

Der Nidwaldner Flugzeughersteller Pilatus setzt ab sofort alle Flugzeuglieferungen in die USA aus. Grund sind neue US-Zölle, die laut Pilatus «massive Zusatzkosten» verursachen und erhebliche Wettbewerbsnachteile bringen würden. Rund 40 Prozent der Zivilflugzeuge PC-12 und PC-24 gehen normalerweise in die USA – ein Schlüsselmarkt, der bisher fast die Hälfte des Umsatzes sicherte. Kundendienstleistungen laufen weiter, während die Fertigung für den US-Markt mittelfristig vollständig in den USA erfolgen soll. Die über 3000 Arbeitsplätze in Stans will Pilatus durch Kurzarbeit oder natürliche Fluktuation sichern.

Die Zölle treffen auch andere Schweizer Exportsäulen: Erstmals erhebt Washington Abgaben auf 1-Kilogramm-Goldbarren, der wichtigsten Form des US-Goldhandels. Betroffen sind Schweizer Goldexporte im Wert von rund 24 Milliarden US-Dollar jährlich. Händler und Raffinerien reagieren mit Lieferstopps, bis Klarheit über die neuen Bestimmungen herrscht.

Laut einer Yale-Studie haben die von Präsident Trump verhängten Zölle die Importabgaben auf den höchsten Stand seit 1933 getrieben – im Schnitt 18,6 Prozent. Für US-Haushalte bedeutet dies einen Kaufkraftverlust von rund 2400 Dollar pro Jahr. Die Folgen sind steigende Preise, veränderte Handelsrouten und eine spürbare Belastung der globalen Lieferketten.

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