Envion Skandal

 Envion Skandal

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Eine Krypto-Start-up ist jetzt Konkurs. Nach dem Scheitern von Envion bangen Zehntausende Anleger um 100 Millionen Dollar!

Ende 2017 entstand die Envion AG. Das Timing war wirklich perfekt, weil Bitcoin dank dem riesigen Kurs bekannt wird. Die virtuelle Währung Bitcoin notierte über 10.000 CHF und somit war der Erfolg fast vorprogrammiert. Die Envion AG sammelte für ihre eigene virtuelle Währung in wenigen Wochen 100 Millionen Dollar von Anlegern ein. Und das Werbeversprechen: bis zu 161 Prozent Rendite.

Nach einem Jahr, im Dezember 2018 wurde das Unternehmen liquidiert. Die für je einen Dollar ausgegebenen Token haben heute einen Wert von einem Zehntel, das heisst rund zwölf Cent. Ein Anleger, der bei der Envion eine sechsstellige Summe investierte, wollte dies nicht unwidersprochen hinnehmen. Er reichte Klage ein – gegen alle Verantwortlichen.

Garantie der Virtuellen Münzen

Das ganze Konstrukt Envion, so das Gericht, hatte vor allem drei Gründe, die Anleger zum Kauf der virtuellen Münzen (Token) führten. Erstens seien die Anleger über die wahren Machtverhältnisse der Envion AG getäuscht worden. Woestmann sei zwar formell Chef der Envion AG gewesen. Der ehemalige Journalist gibt jedoch selbst zu, kaum etwas von dem Geschäft verstanden zu haben.
Zweitens konnte das Gericht nicht nachvollziehen, was die Beklagten den Anlegern über ihr angebliches Geschäftsjuwel erzählten: das Kühlsystem für die Mining-Container der Envion AG. Und drittens ist auch den Umgang mit dem Geld der Anleger.

Konkursamt überfordert

Das Konkursamt Zug ist offenbar mit dieser Aufgabe überfordert. Das Problem: Statt Aktien erhielten die Investoren Token, oder besser, virtuelle Münzen, die mit den Transaktionsüberprüfungen generiert werden. Ein Token ist im Fall von Envion eine Gewinnbeteiligung. Um ihre Ansprüche anzumelden, müssen die Gläubiger also ihre Token einreichen.

Im Zuge des Verfahrens haben sich bisher sogar 6700 Gläubiger Forderungen in der Höhe von 77 Millionen Franken angemeldet. Allein die aufwendige Liquidation dürfte mehrere Millionen verschlingen.

websetcom

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